Was ist ein Konflikt?

Konstantin Kropp • Feb. 04, 2024

Konflikte sind allgegenwärtig, auch in der Welt der beruflichen Interaktion - ob zwischen Abteilungen, im Team, oder auf individueller Ebene. Vermutlich haben Sie schon mal einen Konflikt erlebt, gehabt und aufgelöst. Die eigenen Erfahrungen mit Konflikten sind sowohl für das Verständnis wie auch für das Erleben und die Haltung zu Konflikten von entscheidender Bedeutung. Doch was genau ist ein Konflikt?


In diesem Blog dreht sich alles um Konflikte und den Umgang mit ihnen. In diesem ersten Artikel gebe ich Ihnen zunächst einen Überblick zu der Frage „Was ist ein Konflikt?“. Die Vertiefung zu den einzelnen Punkten und weiteren Themen folgt in weiteren Beiträgen und Webinaren. 


Überblick:

Konflikte sind komplexe Phänomene, die durch verschiedene Charakteristika gekennzeichnet sind. Diese Charakteristika variieren zudem je nach Kontext, Beteiligten, Ressourcen und Emotionen. 


Konflikte entstehen in der Regel in sozialen Situationen, in denen Menschen miteinander direkt oder indirekt interagieren. Diese Interaktionen können auf persönlicher, beruflicher oder organisatorischer Ebene stattfinden und zwischen einzelnen Personen oder Gruppen erfolgen. Konflikte treten dabei häufig auf, wenn die beteiligten Parteien in irgendeiner Weise voneinander abhängig sind. Diese Interdependenz kann auch auf gemeinsamen Ressourcen, Zielen oder Aufgaben basieren.


Die emotionale Bewertung spielt eine entscheidende Rolle bei der Definition von Konflikten. Konflikte sind nicht nur objektive Meinungsverschiedenheiten oder unterschiedliche Ziele, sondern beinhalten oftmals auch eine bedeutendeemotionale Komponente. Diese emotionale Ebene kann die Wahrnehmung, den Verlauf und die Lösung von Konflikten stark beeinflussen. 


Ein umfassendes Verständnis dieser Merkmale ist wichtig, um Konflikte zu erkennen, zu verstehen und konstruktiv zu bewältigen.


Definition:

Ein Konflikt kann als eine Situation definiert werden, in der zwei oder mehr Parteien unterschiedliche Ansichten, Werte, Bedürfnisse oder Ziele haben und diese Differenzen zu Spannungen, Missverständnissen oder Unstimmigkeiten führen.


Ursachen:

Die Ursachen von Konflikten sind vielfältig. Differenzen in Ansichten, Werten oder Zielen sind oftmals der Ausgangspunkt für Konflikte. Doch Differenzen allein machen noch keinen Konflikt. Hinzu kommen in vielen Fällen unzureichende Kommunikations- bzw. Handlungskompetenzen der Beteiligten, um diese Unterschiede auf konstruktive Weise anzugehen. Außerdem ist emotionale Involviertheit Ursache und zugleich Triebfeder der meisten Konflikte.
Fast jeder hat schon mal erlebt, dass der Satz „Bleib bitte bei der Sache.“ zwar gut gemeint, doch meistens nicht hilfreich, sondern eher emotionales Dynamit ist.


Arten:

Konflikte können in verschiedene Artentypen kategorisiert werden. Die Kategorien bieten dabei eine Orientierung, worum es bei den Konflikten geht, und können bei der Auswahl der geeigneten Maßnahmen behilflich sein. Diese vielfältigen Konfliktarten spiegeln oftmals die unterschiedlichen Kontexte wider, in denen Konflikte auftreten können.
Zur Klärung eines Beziehungskonflikt braucht es womöglich keine Rollendefinition (Rollenkonflikt), sondern eher eine Klärung der Beziehung.


Erscheinungsformen:

Konflikte können verschiedene Erscheinungsformen annehmen, darunter latente Konflikte, die unter der Oberfläche brodeln oder manifeste Konflikte, die offen sichtbar sind. Kalte Konflikte sind eingefroren – zwar nicht mehr in Bewegung, doch noch vorhanden, wohingegen heiße Konflikte in vollem Gange sind. Zu guter Letzt erscheinen Konflikte mal ad-hoc und manche bahnen sich über längere Zeiträume an oder „überleben“ bereits seit langer Zeit. 

Der Aufschrei „Du regst mich auf“ – ein Beispiel für manifest, heiß und explosionsartig (kurzfristig).


Umgang:

Der Umgang mit Konflikten erfordert eine ganzheitliche Betrachtung – von Prävention über Intervention bis Nachsorge. Das Spektrum reicht damit von organisatorischen Maßnahmen und Konfliktmanagement über Konfliktmoderation und Mediation bis zur (Umsetzungs-) Begleitung und Coaching. Eine konstruktive Auseinandersetzung mit Konflikten bietet Chancen für Wachstum, Lernen und positive Veränderungen.

Eine individuelle Betrachtung der Variablen ist die Voraussetzung für die Auswahl der passenden Aktionen. „One size fits all“ gibt es bei Konflikten nicht.


Wirkung:

In aller Regel führen Konflikte erstmal zu Unsicherheit, Unlust, Angst oder Aggression. Was dann folgt ist entscheidend für die langfristige Wirkung von Konflikten. Führt der Konflikt in einen Stuck State (das Gefühl von „ich stecke fest“), zum Bruch, in die Eskalation oder gelingt eine erfolgreiche Konfliktbewältigung und hat damit das Potenzial für Wachstum, Lernen, positive Veränderungen und Win-Win-Situationen?

Konflikte sind eine Chance!


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Lesen Sie weiter bzw. bleiben Sie dran. In den nächsten Wochen erscheinen einige weitere Artikel zu den Themen „Konflikte“, „Konfliktmanagement und Mediation“, sowie dem „Umgang mit Konflikten“. 


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